Zentralalpenweg Tag 03: Breitenbrunn – Großhöflein


Erster Bergkontakt

Den aktuellen Stand meines „Projekts Zentralalpenweg“ kann man hier einsehen!

Eckdaten

  • Datum: Dienstag, 12. August 2025
  • Etappe-Nr. laut Führer: 3
  • Ausgangspunkt: Breitenbrunn, 136m
  • Endpunkt: Großhöflein, 194m
  • Wegstrecke 35,2km, Aufstieg 880m, Abstieg 780m
  • Wetter: Sonne, fast wolkenlos, sehr heiß
  • Wegpunkte: Breitenbrunn – Franz-Josef-Warte – Buchkogelwarte – Beim Juden – Großhöflein
  • Gipfel: Steinerwegberg (Franz-Josef-Warte, 443m), Buchkogel (443m)

Nach gut 45 km durch Flachland liegen heute die ersten alpinen Höhenzüge auf dem Weg. Wobei „alpin“ sich hier nur auf die räumliche Zuordnung bezieht. Mit maximal 480m ist das Leithagebirge meiner Ansicht nach nämlich nicht mal ein ordentliches Mittelgebirge. Sondern eher ein Gehügel. Wie sich aber zeigen soll kann man auch hier einige Höhenmeter sammeln.

Los geht es zuerst einmal mit etwas Chaos, in Wien-Meidlung fahren an diesem Morgen die Züge eher so nach Lust und Laune. Im Endeffekt bin ich dann 30 Minuten später in Breitenbrunn als geplant.

Einmarsch nach Breitenbrunn vom Bahnhof aus

Vom Bahnhof steht erst mal gut 1 km zusätzlicher Weg an, um ins Ortszentrum zu kommen. Praktischerweise liegt auch hier das Gemeindeamt direkt am Weg, Stempel ist somit auch schnell erledigt.

Anschließend erst ein Stück in Richtung Purbach der Straße folgen, bis direkt nach der Florianikapelle der Weg nach Nordwesten abbiegt und anzusteigen beginnt. Direkt nach den letzten Häusern links, und dann an einer Verzweigung nochmal links gelange ich an den Rand des Naturschutzgebiets Thenau. An diesem entlang geht es weiter, an einem netten Rastplatz vorbei, es sollte der letzte für lange Zeit sein. Bald darauf geht es in einer Rechtskurve leicht links weg auf eine Forststraße, an einem Schranken (in Österreich übrigens so die korrekte Schreibweise!) vorbei und in den Wald.

Und auf der anderen Seite wieder raus, auf das Leithagebirge zu
Trocken und heiß? Ja, das kann ich so bestätigen.

Hier beginnt nun der Länge, sanfte Anstieg durch den Doktorbrunngraben. Der Versuch einer brauchbaren Wegbeschreibung wird ab hier fast unmöglich, mangels brauchbarer Orientierungspunkte. Handyempfang gibt es hier übrigens auch nicht, und im restlichen Verlauf des Tages nur mäßig. Also unbedingt offline-Orientierungshilfen mitnehmen!

Aufstieg durch den Doktorbrunngraben. Außerdem im Funkloch.
Nahrungsmittelversorgung gesichert. Gibt es den ganzen Tag mehr als genug davon.

Erst einmal geht aber alles nur geradeaus, mit nicht Abbiegen kommt man also gut zurecht. Erst als schon auf den Höhen des Leithagebirges ein Schild für ein Wasserschutzgebiet vor mir erscheint muss ich links abbiegen. Der Weg umrundet nun in einem großen Bogen in leichtem auf und ab das oberste Ende des Doktorbrunngrabens und führt schließlich nach Südosten, später Süden.

Breite Forststraßen in den „Hoch“lagen des Leithagebirges

Im Bereich des Wasserbergs ist kurz aufpassen angesagt. Die Abzweigung ist zwar beschildert, aber dass es neben der drei Forststraßen noch einen schmalen Pfad nach links gibt bemerkte ich auch erst nach ausgiebigem betrachten der Kreuzung. So wie es auf dem Pfad aussieht wird da des Nachts auch gerne mal die (Wild-)Sau rausgelassen…

Rätsel-Kreuzung: Wo geht es weiter?
Nach rechts ins Gebüsch natürlich! Wenn man ganz genau hinschaut sieht man sogar die Markierung am Baum.

Der Pfad geht dann bald im Bereich einer beinahe-Lichtung wieder in eine Forststraße über. Von hier folgt man der guten Beschilderung zur Kaisereiche. Über einen zuletzt steilen Steig wird schließlich der Steinerwegberg (443m) mit der Franz-Josefs-Warte erreicht. Die ebenfalls namensgebende Kaisereiche gibt es übrigens schon lange nicht mehr. Und im Gegensatz zu dem, was auf dem Schild an der Warte steht ist man hier auch nicht am höchsten Punkt des Leithagebirges, das ist der Sonnenberg mit 484m.

In der Baum-armen Gegend nach dem Wildsau-Pfad
Die Franz-Josef-Warte auf dem Steinerwegberg (443m)
Blick zum Neusiedler See von der Warte, leider nur durch etwas dreckige Fenster möglich.

Die Aussichtswarte wird an der anderen Seite wieder verlassen, über einen ähnlich steilen Weg. Wenig später stehe ich am Parkplatz an der Straße Hof-Donnerskirchen. Hier nicht wie das Schild einen glauben lassen will ins Gebüsch, sondern ein Stück der Straße in Richtung Donnerskirchen entlang. Nach einer Weile zweigt bei einer Haltebucht links ein Pfad ab. Ab jetzt wird es wild.

Es ist zwar eine trockene Gegend, aber so schlimm?
Runter von der Straße, rein ins Gemüse

In andauernden und oft steilen auf und ab geht es über zahllose Rücken und durch ebenso viele Gräben. Dazu kommt ab hier noch der Krieg gegen die 3B: Buchen, Brombeeren und Brennesseln. Mit allem davon ist der Pfad stellenweise gut zugewachsen. Schwer zu finden ist er aber trotzdem nie. Dafür sorgen auch vermutlich noch Recht neue Schilder.

Mal mehr, mal weniger zugewachsen sehen die nächsten Stunden meistens so aus

Bei einem Tümpel in einem tiefen Graben muss man zweimal scharf rechts abbiegen, erst auf eine Forststraße, dann wieder runter. Sonst geht es fast nur geradeaus.

Wenig, sprich ein paar Stunden, später geht es wieder über breitere Wege, vorbei am unter der Woche leider geschlossenen „Wilden Jäger“. Kurz danach wird die Straße Stotzing-Eisenstadt gequert, und direkt danach beginnt der Anstieg zum Buchkogel. Zuerst flach an einem Teich vorbei geht es in steileres 3B-Gelände. Schließlich komme ich an eine nicht markierte Abzweigung.

Der Wald macht mal kurz Pause. Steiler Anstieg in der Sonne…
Und dann volles Programm an allem, was brennt, sticht und kratzt

Nach rechts geht es hier das letzte Stück zum Buchkogel mit der nächsten Aussichtswarte hinauf. Nur Minuten später stehe ich auf dem auch 443m hohen Gipfel mit dem ca. 12,5m hohen Aussichtsturm in Hochspannungsmast-Optik. Der Aufstieg auf diesen ist daher nur mit Schwindelfreiheit zu empfehlen.

Buchkogelwarte (443m)
Am höchsten Punkt für heute, auf der ca. 12m hohen Plattform. Irgendwo von links bin ich gekommen.

Zurück an der Abzweigung nehme ich nun den letzten verbleibenden Pfad. Dieser mündet bald in eine Forststraße, die ohne besondere Vorkommnisse am ehemaligen Steinbruch Kürschnergrube, den Überresten des Jagdhauses „Schöner Jäger“ und einem 12-Apostel-Altar vorbeiführt. Wenig später wird die Kreuzung „Beim Juden“ erreicht – benannt nach einem angeblich vor langer Zeit hier unter einer Linde erfroren, jüdischen Reisenden. Inzwischen gibt es aber weder den Juden noch die Linde zu sehen, letztere fiel einem Sturm zum Opfer.

Die Kürschnergrube
Hochspannungsleitungs-Baustellen-Autobahn
Das letzte Abendmahl

Von der Kreuzung führt der Weg noch ein paar Meter aufwärts, bevor der Abstieg nach Großhöflein beginnt. Dieser beginnt mit angenehmem Gefälle, an einem Wegkreuz und einer Kapelle vorbei, bevor er bei einem weißen Kreuz, an dem Arbeiter gerade dabei waren eine Bank zu errichten, in Asphalt übergeht. In nun stärkerer Steigung führt die Straße entlang eines Kreuzweges zu den ersten Häusern von Großhöflein.

Wegkreuzung „Beim Juden“
Bank-Baustelle beim oberen Ende des Kreuzwegs

Ein letzter steiler Abstieg durch die Florianigasse bringt mich schließlich direkt an die Bushaltestelle Wiener Straße, wo wenig später der Bus ins nahe Müllendorf und von dort der Zug zurück nach Wien fährt.

Die letzten, steilen Meter hinab zum Bus

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