- Datum: 19.06.2025
- 12,9km, 880m hoch, 720m runter (Werte teilweise geschätzt, GPS-Aufzeichnung fehlerhaft…)
- Wetter: Morgens bewölkt, später sonnig und heiß
Anspruchsvoll zurück ins Stubaital
- Startpunkt: Potsdamer Hütte, 2020m
- Tiefster Punkt: Etwas südwestlich der Potsdamer Hütte, 2000m
- Höchster Punkt: Schwarzhorn, 2812m
- Endpunkt: Starkenburger Hütte, 2237m
Start heute um 8:10 Uhr mit den umliegenden Gipfeln noch in den Wolken. Von der Hütte geht es zunächst leicht fallend, dann gemütlich etwas ansteigend tiefer ins Fotschertal hinein. Auf ca. 2030m wird über sumpfige Wiesen und eine Brücke auf die andere Talseite gequert, dann beginnt direkt der steile Anstieg zur Wildkopfscharte.


Dieser führt zunächst über Wiesen, dann über zunehmend felsiges Gelände aufwärts. Stellenweise ist der Steig im oberen Teil auch etwas ausgesetzt. Schließlich wird über enge Serpentinen im blockigen Geröll die Wildkopfscharte auf 2599m nach 2:05 Stunden erreicht.




Hier öffnet sich der Blick ins Stubaital, bzw. würde er das, wenn nicht noch Wolken die Sicht versperren würden. Von hier gäbe es nun die Möglichkeit, zur Seducker Hochalm abzusteigen und von dort direkt dem Stubaier Höhenweg zu folgen. Oder man bleibt oben am Grat und überschreitet das Schwarzhorn, um danach auf den Höhenweg zu treffen. Variante Zwei sah spannender aus, also ging es nach Norden dem Grat entlang.

Dieser wird nach einem kurzen, ausgesetzten Einstieg zunächst überraschend breit und gemütlich. Bei Nässe wäre das grasige Gelände aber defintiv nicht zu empfehlen! Heute ist es aber trocken, daher kaum Probleme. Nur eine kurze, erdige Querung erfordert etwas Konzentration.


Erst kurz vor dem Erreichen der Höhen Schöne, wo der Weg auch auf den direkten Zustieg von der Potsdamer Hütte trifft, nimmt die Steigung zu und stellenweise ist der Grat auch tatsächlich als solcher zu erkennen.

Der Weg wechselt dann kurz auf die Nordwestseite des Grates, wo es in einer breiten Mulde einige Schneefelder zu überqueren gilt, aber auch das stellt kein Problem dar. Anschließend folgt kurz etwas ansprechenderes Blockklettern, Schwierigkeit würde ich mal mit I+ schätzen.
Die eigentlich Schüsselstelle folgt allerdings erst noch. Nach einem kurzen Stück direkt am Grat geht es nochmal kurz in die Flanke, und die ist hier deutlich steiler. Erst über unangenehmes Geröll, und schließlich über ein sehr steiles, aber zum Glück gut gespurtes Schneefeld. Ausrutschen ist hier absolut verboten.

Anschließend wird es wieder leichter, aber auch steiler. Der letzte Anstieg zum Gipfel des Schwarzhorns auf 2812m führt in steilen Serpentinen über Geröll und Blockwerk. Den Gipfel erreiche ich nach 4 Stunden und treffe hier zum ersten Mal heute auf andere Wanderer.

Nach einer kurzen Pause geht es an den Abstieg. Vom Gipfel führt dieser direkt über den Ostgrat. Dieser ist blockig und vor allem im Gipfelbereich ausgesetzt. Erst etwas weiter unten wird er breiter und damit deutlich einfacher zu gehen.



Schließlich gelange ich zu dem mit einem Kreuz bedachten Gratausläufer der Marchsäule auf 2598m. Wieder ordentlich ausgesetzt geht es hier kurz am Grat nach Süden, am Kreuz vorbei und dann über die sehr steile Grasflanke hinab. Bei Nässe dürfte das ebenfalls extrem unangenehm werden. Erst die letzten Meter in das Sandesjoch werden wieder weniger anspruchsvoll.


Vom Sandesjoch, das ich nach 5:15 Stunden erreiche geht es nun weiter auf dem Stubaier Höhenweg bis zur Starkenburger Hütte. Dieser ist deutlich einfacher zu begehen als der Grat am Schwarzhorn, sollte aber auch nicht unterschätzt werden.
Die Erhebungen von Steinkogel und Gamskogel umgehe ich südwestseitig und spare mir so ein paar Höhenmeter. Hier führt der Weg durch einen gewaltigen Kessel, in welchem der (kleine) Schlicker See liegt, mit herrlichem Blick auf Schlicker Seespitze und Burgstall.


Ab dem Seejöchl auf 2518m verändert sich die Landschaft drastisch: Bisher ging es viele Tage durch kristallines Gestein, Gneiss und Glimmerschiefer, ab hier herrschen Sedimentgesteine, Hauptdolomit um genau zu sein, vor.
Es folgt nun eine lange Querung in den ausgedehnten Geröllfeldern unter der Schlicker Seespitze und dem Hohen Burgstall. Besonders beeindruckend hier die farbliche Vielfalt des Gesteins, von Grau über Rot und Gelb bis Schwarz ist alles dabei.



Ein letzter, kurzer Anstieg leitet über einen vom Burgstall herabziehenden Rücken, und dann kommt auch endlich die Starkenburger Hütte in Sicht. Einen einfachen, wenn auch ziemlich steilen und rutschigen Abstieg später bin ich nach 7:10 Stunden an der Hütte angekommen.

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