Rückwärts zum Erfolg
Eckdaten
- Datum: Freitag, 15. August 2025
- Etappe-Nr. laut Führer: 6, sowie zweite Hälfte von 5
- Ausgangspunkt: Krumbach in Niederösterreich, 535m
- Endpunkt: Sieggraben, ca. 445m
- Wegstrecke 34,8km, Aufstieg 890m, Abstieg 970m
- Wetter: Sonne, teilweise bewölkt, extrem heiß
- Wegpunkte: Krumbach – Straß – Stang – Blumau – Landsee – Kobersdorf – Sieggraben
- Gipfel: Keine
Heute ist der letzte Tag meiner ersten Reise zum fernen Anfang des Zentralalpenwegs. Und zur Feier des Tages gehe ich heute mal eine Etappe in umgekehrter Richtung. Der Grund dafür ist eigentlich ganz einfach: Der 15. August ist in Österreich ein Feiertag (wusste ich bisher übrigens nicht…) und da fahren natürlich weniger Busse als sonst. Heißt es ist am späteren Nachmittag unmöglich vom eigentlichen Ziel in Krumbach wegzukommen, und das muss ich, denn am späten Abend fährt in Wien mein Zug in die Heimat. Von Sieggraben aus ist das mit dem Schnellbus dagegen bis weit in den Abend gar kein Problem. Daher heute also so.
Nach einem sehr frühen Start in Wien, und wieder mit dem vollen Gepäck auf dem Rücken da das Hotelzimmer ja geräumt werden muss, komme ich planmäßig gegen 8 Uhr in Krumbach an der Haltestelle Ortsmitte an.

Von der Bushaltestelle folge ich noch wenige Meter der Straße, dann biege ich dem Straßen-Wegweiser nach Tiefenbach folgend links ab. Am Pfarrbach entlang steigt die Straße langsam, dann durch einige Kurven etwas stärker an, bis zu einem Sattel bei einem Wegkreuz. Von hier ist bereits Tiefenbach unten im Tal zu sehen und weiter auf der Straße auch bald erreicht.



Hinter dem Ort geht es dann in einigen Kehren steil aufwärts, an einigen Bauernhöfen vorbei und schließlich in einem langen rechtsbogen hinauf nach Straß, wo ich um 9:20 Uhr ankomme. Der kleine Ort auf knapp 730m stellt auch den Höhepunkt für Heute dar. Auch nach Straß geht es auf der Straße weiter, und nach einer Weile wird nach links zum Ort Gehring abgebogen. In der Ortsmitte geht es kurz an der Hauptstraße entlang, dann am Ortsende wieder nach rechts auf eine Nebenstraße, die am Ort Lebenhäuser vorbeiführt.



Immer weiter auf der Straße geht es dann langsam absteigend in einem laaangen rechtsbogen nach Stang. Hier treffe ich um 11:00 Uhr ein. In Stang muss ich dann zur Abwechslung mal wieder an der Hauptstraße entlang, und nach Nordosten aus dem Ort hinaus. Am Waldrand, etwa 500m weiter, zweigt dann links ein schmaler Steig ab. Auf dem geht es steil durch den Wald abwärts, die langen Kehren der Straße abkürzend. Hier im Wald dann auch der erste Fehler des Tages: Ich gehe links, weiter einem „richtigen“ Weg folgend, statt geradeaus eine undefinierbare, braune Erdrampe hinab. Die war aber der echte Weg, das andere eine Sackegasse. Das Gute: Den Fehler würde man in der richtigen Gehrichtung nicht machen.


Dann fast sofort auch Fehler Nummer Zwei: Bei der Überquerung der Straße gehe ich einfach stur geradeaus auf einen zuerst noch asphaltierten Weg. An einem Haus ist dann sogar noch eine Markierung angebracht. Unten am Waldrand dann aber nichts mehr, ich biege dann links ab, da ein Blick aufs GPS sagt, dass ich eigentlich auf einem noch direkteren Weg hätte dorthin kommen sollen.

Wieder an der Hauptstraße entlang geht es über eine Brücke hinein nach Blumau, und dann über eine weitere Brücke auf einer Nebenstraße zur Ortsmitte. Und dann Fehler Nummer Drei: Ich gehe fast 100 Höhenmeter den steilen Güterweg nach Landsee hinauf bis ich feststelle, dass ich irgendwo in Blumau eine Abbiegung nach links verpasst haben muss und eigentlich auf einem Fußweg 200m weiter nordwestlich sein sollte… Zum Glück zeigt die Karte einen Waldweg, der relativ eben zum richtigen Weg führen sollte. Was die Karte nicht zeigt, ist dass dieser Weg fast völlig zugewachsen ist und ich mich zuletzt ordentlich durchs Unterholz wühlen muss um auf den richtigen Weg zu gelangen.



Der ist auf den letzten Höhenmetern hinauf zum Pfefferriegel dann auch gleich mal schlecht markiert, aber dieses mal hab ich aufgepasst und bin richtig erst rechts, dann links abgebogen. Über die zuletzt flache Kuppe des Pfefferriegels erreiche ich schließlich den Ortsrand von Landsee, direkt beim Friedhof. Das ist ganz praktisch, denn dem wollte ich sowieso einen Besuch abstatten um die Wasserflasche nachzufüllen.

Der Weg auf der Straße durch Landsee zieht sich dann ordentlich, nicht zuletzt wegen des jetzt um die Mittagszeit, die Ortsmitte erreiche ich gegen 13 Uhr, ausgeprägten Mangels an Schatten. Am Ortsende folge ich kurz der Schotterstraße zur Burgruine Landsee, und bei deren Parkplatz biege ich nach links auf den Judensteig ein.


Dieser führt nun in einigem Auf und Ab, mit einem größeren Anteil von Ab, durch den Wald, zuerst als schmaler Pfad, später dann als mäßig steil abfallende Forststraße bis kurz vor den Ortsrand von Kobersdorf, wo es wieder einmal auf eine Straße geht.


Dieser folge ich hinein in die Ortsmitte von Kobersdorf, welche ich um 14:50 Uhr erreiche, und dann auf der Hauptstraße vorbei am Schlosspark, nach welchem rechts in eine Nebenstraße eingebogen wird, die dann auch fast sofort anzusteiegen beginnt. Kurz auch etwas steiler geht es hinauf bis an den Rand der Burgenland-Schnellstraße. Vor der Unterführung biege ich aber nach links ab, auf einen Feldweg, der zunächst fast direkt dem Verlauf der Schnellstraße folgt. Dank Feiertag – und somit fehlendem LKW-Verkehr – ist es aber sogar hier einigermaßen ruhig. Nur mit dem Schatten ist es nun auch größtenteils vorbei, und die früher am Tag vorhandenen Wolken haben sich auch wieder verabschiedet. Mein Thermometer zeigt hier gute 37 Grad, stellenweise sogar noch mehr, an…

Immer leicht ansteigend folge ich für eine ganze Weile nun der SChnellstraße, zuerst direkt neben der Straße, später mit etwas mehr Abstand. Kurz vor dem Ort Mühlen wird schließlich eine Straße erreicht. An der folgenden Kreuzung geht es nach links, und dann weiter an einem Wald entlang, der nun zwischen mir und der Schnellstraße liegt. Bei einer Markierung gelangt man wenig später nach rechts in den Wald und fast direkt in eine Sackgasse. Zwar sind an einigen Stellen Wegmarkierungen zu sehen, der dazu gehörige Weg fehlt aber offensichtlich, da ist alles zugewachsen. Mit GPS-Hilfe schlage ich mich daraufhin ein Stück durch das dichte Unterholz, bis zu einer Lichtung, ab der dann auch tatsächlich ein Weg zu finden ist. Es wäre wohl schlau, den Wald erst an dieser Stelle zu betreten, bzw. schon hier zu verlassen, da die Straße fast direkt daneben verläuft und man sich so ziemlich verkratzte Waden erspart.

Ein Stück weiter wird das Gelände des Reitklub Pannonia erreicht. Die Wegmarkierung zeigt hier auch ganz eindeutig auf die an den Gebäuden vorbeiführende Straße bzw. den daran anschließenden Feldweg, obwohl auch Schilder auf Privatgelände und Betreten Verboten hinweisen. Von den dort beschäftigten Leuten schien sich aber zumindest niemand an einem durchziehenden Wanderer zu stören. Nach dem Reitklub wird wieder eine offene Wiese erreicht, und nur wenige Meter später der Punkt, an dem ich vor 2 Tagen nach Sieggraben abgebogen war. Somit ist hier die Lücke geschlossen und ich gehe erneut über die steilen Wege hinab in den Ort, um ein letztes Mal den Bus nach Wien zu nehmen. Dieses Mal reicht es auch locker für den Schnellbus, und nur eine gute Stunde später bin ich bereits am Hauptbahnhof Wien.


Dort heißt es anschließend noch einige Stunden Zeit totzuschlagen, bis der Nachtzug nach Bregenz abfährt. Dieser kommt am folgenden Morgen auch absolut pünktlich an. Mit dem EC von Bregend nach St. Gallen sieht das aber anders aus – der kommt fast eine Stunde zu spät, während über dem Bahnhof Bregenz Gewitter mit Starkregen toben. Als ich schließlich in St. Gallen ankomme ist es bereits wieder trocken, und nochmal etwas später zurück in Konstanz ist es auch schon wieder recht heiß.
Wie geht es jetzt weiter?
Das weiß ich noch nicht genau. Aktuell habe ich die fixe Idee, die nächsten Etappen, von Krumbach bis Alpl oder sogar Mautstatt, als eine Herbst- oder Wintertour zu machen. Die Höhenlage dürfte das auf jeden Fall zulassen. Nur wann, das weiß ich noch nicht. Für ein verlängertes Wochenende ist die Anreise noch zu lang, und der Jahresurlaub ist schon verplant. Vielleicht geben die Überstunden im Dezember noch ein paar freie Tage her, sonst wird es wohl erst Anfang 2026 weitergehen. Als nächstes geht es jedenfalls zu einem neuen Versuch ins Verwall, hoffentlich dieses Mal ohne 50cm Neuschnee…
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