40, 41, aber nicht 42
Den aktuellen Stand meines „Projekts Zentralalpenweg“ kann man hier einsehen!
Eckdaten
- Datum: Mittwoch, 13. August 2025
- Etappe-Nr. laut Führer: 4, sowie erste Hälfte von 5
- Ausgangspunkt: Großhöflein, 194m
- Endpunkt: Sieggraben, ca. 445m
- Wegstrecke 40,9km, Aufstieg 1110m, Abstieg 830m
- Wetter: Sonne, extrem heiß
- Wegpunkte: Großhöflein – Wiesen – Forchtenstein (Burg) – Rosalia – Sieggraben
- Gipfel: Heuberg (mit Rosalienkapelle, 748m)
Heute läuft die morgendliche Anfahrt zum Glück nach Plan, und das ist gut so, der Weg wird lang. Da es am eigentlichen Ziel, Forchtenstein nämlich weder Zug noch Bus gibt muss ich etwas verlängern. 10 Kilometer extra, so die Beschreibung dieser Variante, macht 38 in der Summe.
Von der Haltestelle Wiener Straße gehe ich erst kurz steil hinab in die Hauptstraße von Großhöflein und hole dort im Gemeindeamt meinen Stempel. Dann folge ich der Straße weiter nach Süden, und ein paar hundert Meter später denke ich auch mal dran, das GPS zu starten…

Kurz vor dem Ortsende rechts und über die Bundesstraße, weiter auf einer Brücke über die A3, dann über die Gleise der Araberbahn und schließlich kurz ansteigend geht es über einen Rücken zur Fölligkapelle. Nun abfallend führt die Straße zwischen Weinbergen und einer Mülldeponie hindurch. Zum Glück steht der Wind günstig und letztere ist kaum zu riechen. Es geht um das südliche Ende der Deponie herum und weiter auf Kies statt Asphalt. Eine Abzweigung nach links auf einen Feldweg ist schlecht markiert.


Danach folgt, was von den ersten zwei Tagen schon bekannt ist, ewig lange, gerade Feldwege mit wenig Schatten. Zumindest stehen hier an den entscheidenden Stellen Schilder. Das ändert sich aber, als es auf den Pürstlingwald zugeht. Die Abzweigung nach links auf den Wald zu ist unmarkiert, die nach rechts am Waldrand entlang auch. Und dann steht dieser blöde Wald auch noch so, dass man immer noch durch die pralle Sonne dran entlang geht. Die Stelle, wo es schließlich in den Wald hinein geht findet man auch nur mit guten Gespür, oder per GPS. Den an einem Busch direkt daneben hängenden Handschuh lasse ich nicht als Wegweiser gelten.



Im Wald selbst ist wieder alles gut markiert, und es gibt sowieso nur einen brauchbaren Weg. Wenig später am anderen Ende ist die Markierungsfarbe wohl wieder ausgegangen – der richtige Weg führt am Saustall vorbei hinab an die Straße. Über diese hinweg komme ich hinter einer Kuppe an einen Bach, den man tatsächlich auch als solchen erkennen kann. Also mit Wasser und so. Kuppe ist auch ein gutes Stichwort: davon gibt es heute eine Menge, jeder Höhenmeter wird gefühlt zehnmal auf- und abgestiegen. Da kommt einiges zusammen.

Immerhin gibt es hier wieder Schilder, und die zeigen erst kurz am Bach entlang, dann über eine Brücke aufwärts und durch Wald auf die S4 zu. Die Straße wird in einem Bogen nach links überquert, anschließend folgt ein langer mal mehr, mal weniger steiler Anstieg durch den Blumauwald. Wie üblich heute wird ein Stück davon direkt wieder abgestiegen, hinab zur Straße Mattersburg-Bad Sauerbrunn. Kurz nach der Straße ist eine Bahnlinie zu überqueren, und das ist etwas seltsam: Die Weg Markierung, dass man genau hier entlang gehen soll, sind AM Schild, das den Durchgang verbietet angebracht. Gut dass mich Verbotsschilder beim Wandern nie stören!


Nach der Bahn setzt sich der Anstieg fort, und am Ende schlägt die Brombeer- und Brennnesseln-Fraktion nochmal zu. Nach der kurzen Wildnis geht es leicht fallend zu einem Rastplatz, danach mal wieder über eine Kuppe zur Straße nach Wiesen. Auf dem kurzen Straßenstück nach Westen sieht man auch schon die Streuobstwiesen der Hölle, über die man nach Wiesen gelangen soll. Das bedeutet 100 Höhenmeter auf einer steilen Wiese in der prallen Mittagshitze, ohne Schatten. Und auf der anderen Seite natürlich alles wieder runter, auf Asphalt, noch steiler, in der prallen Sonne. Hier wären wir auch beim ersten Teil des Titels angekommen: 40. Das dürfte nämlich etwa die Temperatur in diesem Anstieg gewesen sein.


Angekommen in Wiesen begegnet mir auch im Ort das erste Skigebiet: 1 Lift, ca. 400m Piste, Flutlicht. Nur die Schneekanonen fehlen noch, aber ob die auf 300-350m über dem Meer viel nützen würden? Da wende ich mich lieber anderen Dingen zu, wie dem Weg zum Hauptplatz, wo sich ein praktischer Wasserhahn findet. Muss ich heute also nicht mal hinüber zum Friedhof. Stattdessen gehe ich dran vorbei und beginne den steilen Anstieg raus aus Wiesen.

Nach dem Ortsende gehe ich erst rechts dann links, in einen nach wie vor ansteigenden Feldweg. Etwas später kommt mir das aber nach deutlich zu viel Aufwärts vor, der Blick auf GPS und Karte sagt, dass ich gute 30 Höhenmeter tiefer schon hätte abbiegen müssen. Also wieder zurück, wo sich die Abzweigung als schmaler Wiesenpfad nach unten zeigt, mit einer gut versteckten Markierung an einem Zaunpfahl. Danach führt eine schmale Straße steil hinab nach Schreinermühle. Und wie üblich geht es direkt danach am gegenüberliegenden Hang wieder an den Aufstieg. Hier heißt es jetzt anhaltend und steil durch die Rosengasse hinauf.

Einige anstrengende Meter weiter erreiche ich schließlich den Ort Forchtenstein. Am Südhang eines schmalen Tals steige ich unterhalb der Burg Forchtenstein auf. Am Teich direkt unter der Burg wird erstmals die 500-Meter-Marke überwunden, danach sind es nur noch wenige Meter bis zum Eingang der Burg, direkt an der Straße. Ich gehe auch kurz hinein, da es drinnen eine Gaststätte gibt, und da genehmige ich mir ein kaltes Getränk und einen heißen Topfenstrudel, denn jetzt geht es in die Verlängerung.


Gleich in der Straßenkehre bei der Burg zweigt geradeaus der Weg zur Rosalia ab. Zuerst noch auf Asphalt geht es leicht ansteigend ins Tal der Wulka hinein. Die dann folgende Abzweigung ist alles andere als offensichtlich, trotz Wegweiser, sie sieht auf den ersten Blick nämlich aus wie der Garten eines Hauses. Kurz danach bin ich endlich wieder im Wald, wo es sofort deutlich angenehmer ist. Ohne große Höhenzunahme führt der schmalere Steig bis fast in den Talschluss, bevor er die hier kaum mehr wahrnehmbare Wulka überquert und am anderen Hang steil anzusteigen beginnt.

Am Ende dieses Anstiegs geht der Steig sehr unvermittelt in die Straße im Ort Forchtenstein-Rosalia über. Nur wenige Meter entferent beginnt auf der anderen Straßenseite der kurze, aber steile Weg auf den Heuberg, wo auf 748m die Rosalienkapelle steht. Nach einer kurzen Pause an der (verschlossenen) Kapelle steige ich auf dem selben Weg wieder in den Ort hinab in folge dann der leicht fallenden Straße nach Süden. Ein kurzes Stück nach dem Ende der Siedlung zweigt bei einem kleinen Parkplatz links eine Forststraße ab, die der Grenze zwischen Niederösterreich und Burgenland folgend in den Wald führt.

Mit etwas auf und ab, im Allgemeinen aber eher fallend geht es nun nach Südosten und an dem im dichten Wald nicht sichtbaren Schwarzen Kogel vorbei. Anschließend wendet sich der Weg mehr nach Süden, und führt dann langsam weiter absteigend zuerst am Marriegel und dann am Sieggrabener Kogel vorbei.
Inzwischen musste ich auch einsehen, dass ich meinen Wettlauf gegen die Zeit verlieren würde, da sich dieses Stück doch deutlich länger zieht als erwartet. Zehn Kilometer sollten es von der Rosalia bis nach Sieggraben sein, die habe ich aber noch tief im Wald schon hinter mir. Wie sich zeigen sollte, sind es am Ende fast 14 Kilometer, was dann auch Teil 2 des Titels ergibt: 41km Gesamtwegstrecke an diesem Tag. Und aus der Folge davon ergibt sich dann auch Teil 3, denn den letzten Schnellbus nach Wien um 18:42 erreiche ich auf keinen Fall mehr…

Also nehme ich das Tempo wieder etwas raus, sehr zur Freude des kleinen Zehs, der über das erhöhte Tempo nicht gerade glücklich war. Somit trete ich erst gegen 19 Uhr aus dem Wald oberhalb von Sieggraben, bei den Häusern von Schölderl. Der Zentralalpenweg würde hier nun weiter nach Süden führen, zum noch etwa 10km entfernten Kobersdorf. Für mich geht es nun aber nach links Weg und abwärts, zu einer Brücke über die Schnellstraße. Nach dieser führt ein steiler Hohlweg in den Ort Sieggraben, dessen Rand ich pünktlich erreiche, um den Bus um 19:11 auch noch zu verpassen. Somit kann ich mir Zeit für die letzten Meter hinab zur Hauptstraße und dann hinüber zur Bushaltestelle beim Gemeindeamt Sieggraben lassen. Um 19:41 geht es dann schließlich mit dem Bus nach Eisenstadt, und von dort mit dem Zug zurück nach Wien, wo ich so allerdings erst gegen 22 Uhr ankomme.
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