- Datum: 03.08.2025
- 14,8km, 550m Auf- und Abstieg
- Wetter: Bewölkt mit Regenschauern
Schlammschlacht im Bregenzerwald
Eigentlich sah der Wetterberich für den Sonntag nicht so übel aus: Morgens noch etwas Regen, dann aber den Tag über nur 20-30% Regenwahrscheinlichkeit bis zum Abend. Scheinbar hatte das dem Wetter nur niemand gesagt. Aber von Anfang an…
Auf der Hinfahrt wurden wir schon gelegentlich von etwas Regen begleitet. So weit, so gut, das war ja noch so angekündigt. Und als wir gegen 11 Uhr an der Furkajochstraße oberhalb von Laterns starten sieht es auch nicht so übel aus. Sogar etwas Aussicht ist vorhanden, nur einige der Gipfel verstecken sich noch in den Wolken.
Vom Parkplatz an der Straße auf ca. 1570m gehen wir ein kurzes Stück an der Straße entlang aufwärts, bis nach links der Fahrweg zur Altgerachalpe abzweigt. Über diesen geht es in angenehmer Steigung in gut 20 Minuten hinauf zu der kleine Alm auf 1665m.


Ab hier geht es weiter auf einem schmalen Steig über die Wiesen oberhalb der Altgerachalpe. Aufgrund des vielen Regens der vergangenen Tage ist der Steig an vielen Stellen entsprechend… flüssig. Das einzig Positive: Trotz extrem feuchten Untergrund sind die Hänge soweit wir sehen konnten nicht bzw. nicht nenenswert abgerutscht.
Über diesen Steig, den sogennanten Bettlersteig geht es nun weiter in mäßiger Steigung zu einer Abzweigung unter dem Gerenfalben. Laut Schild vor Ort soll diese auf 1710m liegen, die Karte lässt aber eher etwa 1750m vermuten.


Wir bleiben weiter auf dem Bettlersteig, der nun zur Gävisalpe führt. Vom Wegweiser geht es nun zuerst etwas abwärts, einen Hang mit Buschwerk und Wiesen querend, und schließlich flach über ziemlich sumpfige Almwiesen zu den Gebäuden der Gävisalpe.
Die Wege zwischen den Gebäuden sind durch die Füße der Rindviecher ziemlich mitgenommen und zeigen sich uns an diesem Tag als reine Schlammwüste. Zum Glück müssen wir da nur kurz drüber, um die Schotterstraße zu erreichen, die etwas steiler zur Gäviser Höhe hinaufführt.
Der mit einem Kreuz markierte Sattel wird etwas südlich unterhalb passiert, bevor es auf den grasigen Rücken hinauf geht. Diesem folgen wir nun auf einem wie heute üblichen, matschigen Steig. Kurz wird dieser auch mal etwas steilen, und hölzerne Stufen helfen aufwärts. Auch nette Einblicke in die steile, felsige Nordostflanke tun sich immer wieder mal auf. Und der erste heftige Regenschauer des Tages erwischt uns hier auch noch. Der ist aber auch schnell wieder vorbei.

Da der Gipfel gerade in den Wolken steckt verzichten wir auf die gut 100 zusätzlichen Höhenmeter auf die Hohe Matona. Stattdessen queren wird – zur Abwechslung mal etwas weniger matschig – durch die Südflanke, hinüber zum Matonajöchle am Westgrat auf 1925m.
Vom Matonajöchle ist bereits der Weiterweg bis zum Freschenhaus einsehbar. Da das aber einen Umweg und zusätzliche Höhenmeter bedeuten würde, entschließen wir uns, von hier direkt den Freschensattel anzupeilen. Eine deutliche Spur führt von etwas unterhalb des Jochs auch dorthin.

Nach einigen etwas steileren Metern bergab zweigen wir nach einem Geröllfeld auf den unmarkierten Pfad ab, der uns in sehr gemütlicher Steigung direkt in den Freschensattel auf 1899m bringt. Zwei Dinge fallen hier etwas negativ auf: Zum einem beginnt hier die richtige Schlammschlacht, die Hauptherausforderung beim gehen ist, nicht zu tief im sehr mobilen Untergrund zu versinken, bzw. darauf auszurutschen wenn er doch mal etwas fester ist. Zum anderen beginnt es kurz vor dem Sattel ordentlich zu schütten. War ja auch klar, dass das passieren musste, gerade da wo wir uns entschieden NICHT an der Hütte, wo man besseres Wetter hätte abwarten können, vorbeizugehen…
Die ersten, etwas steileren Höhenmeter ab dem Sattel legen wir dann auch im strömenden Regen zurück. Wenigstens ist der Untergrund hier eher geröllig und entsprechend nicht komplett versumpft. Nach dem etwas steileren Stück geht es nur noch leicht ansteigend weiter über den breiten Grasrücken, und der Regen hat inzwischen auch deutlich nachgelassen. Dafür sind wir jetzt voll in den Wolken, die Sicht liegt irgendwo unter 50m.

Dass wir am Gipfel sind merken wir entsprechend auch erst wenige Schritte davor, als das große Gipfelkreuz auf 2004m aus der dichten Nebelsuppe erscheint. Aussicht gab’s entsprechend auch (fast) keine. Immerhin entdeckte ich das Geweih eines Steinbocks etwas unterhalb über eine Geländekante am Binnelgrat ragen.

Kalt und nass wie es war blieben wir auch nicht lange oben. Bis zum Freschensattel ging es auf dem selben Weg zurück, dort entschied ich, dass wir uns mal den Weg am Freschenhaus vorbei anschauen, in der Hoffnung dem Sumpfgebiet etwas zu entgehen. Wirklich von Erfolg gekrönt war das aber nicht. Wenigstens konnten wir so mal kurz die Hütte aus der Nähe betrachten, und als wir zurückblickten war auch der Gipfel des Hohen Freschens (natürlich!) aus den Wolken aufgetaucht…


Nach einer weiteren flachen Querung sind wir zurück auf dem Aufstiegsweg und folgen dem hinauf ins Matonajöchle, weiter zur Gävisalpe und schließlich hinab zur Altgerachalpe. Hier fängt es langsam wieder an zu regnen, und das bleibt auch so, bis wir zurück am Auto sind. Erst weit in die Heimfahrt wird es schließlich wieder trocken.

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