- Datum: 15.06.2025
- 23,3km, 520m hoch, 850m runter
- Wetter: In der Nacht Regen, morgens sonnig, am Nachmittag Gewitter
Wieder Ötztal, wieder Weg nicht vorhanden, wieder Gewitter
- Startpunkt: Pension Grünwald, Sölden, 1510m
- Höchster Punkt: Hochwaldkapelle, 1570m
- Endpunkt: Pension Heidehof Längenfeld – Unterried, 1260m, auch tiefster Punkt
Gestern Abend und in der Nacht regnete es noch ordentlich, am morgen sah allerdings alles wieder besser aus, auch wenn für den Nachmittag wieder Gewitter angekündigt waren.
Los ging es um 9 Uhr mit dem Abstieg durch den Ortsteil Grünwald und dann weiter oben am Hang entlang bis zu den letzten Häusern bei Leite. Hier geht es in den Wald, wo ein schmaler Stieg in mehrfachem auf und ab nach Granstein auf 1470m führt, wo ich nach 45 Minuten ankomme.




Von dort geht es weiter auf der Straße, nun etwas länger ansteigend, nach Hochwald, wo am Ende der Straße bei der Kapelle der höchste Punkt für heute erreicht wird.
Nach wenigen Metern auf einem Feldweg zweigt rechts ein Steig ab und es folgt ein steiler Abstieg durch den Wald, bis hinab zum parallel zur Ötztalstraße verlaufenden Radweg.

Diesem folge ich nun sanft fallend talauswärts bis zum Dorf Bruggen. Laut Karte sollte kurz hinter dem Ort am Osthang ein Weg steil hinauf ins Pollestal und zur Sattelalm führen. Vor Ort ist davon allerdings rein gar nichts zu sehen, keine Markierung, keine Spuren, null. Es werden Erinnerungen an letztes Jahr wach, da gab es ganz in der Nähe eine sehr ähnliche Erfahrung…


Ich vermerke meine Erkenntnis daher auf OSM und gehe zurück zum Radweg. Diesem, ab Bruggen auf Asphalt, folge ich anschließend bis nach Huben, wo ich nach 3:30 Stunden eintreffe. Dort verlasse ich den Radweg wieder und durchquere den Ort in Richtung Gottsgut, wo wenig später eine Forststraße abzweigt und in einigen Kehren den östlichen Hang hinauf führt.


Bei der Einmüdung eines von rechts heraufkommenden Steigs weißt ein Schild darauf hin, dass der gerade begangene Weg wegen Lebensgefahr gesperrt sei. Nett, dass man sowas nur am OBEREN Ende eines Wegs anmerkt, bemerkt habe ich davon unterwegs aber auch nichts. Vielleicht hat einfach jemand das Schild da vergessen.

Noch 3 Kehren höher zweigt schließlich nach rechts der Duringweg ab. Dieser führt hoch oben am Hang weiter talauswärts und weist einige spannende, teilweise auch versicherte Stellen auf. Hier zieht der Himmel auch langsam zu und wenig später ist in der ferne erstes Donnergrollen zu hören.


Als ich nach knapp 6 Stunden den Aussichtspunkt Teufelskanzel erreiche beginnt es gerade zu regnen, und hier ist nun auch zu sehen, dass über den direkt westlich liegenden Gipfeln dunkle Wolken liegen, das Gewitter ist schon fast da.


Ich verzichte aufgrund des nahen Donners daher auf das Betreten der sehr ausgesetzten Stahlplattform und packe stattdessen die Regenjacke aus.
Wenig später, es regnet schon ordentlich, kommt mir eine Familie entgegen und fragt, wie weit es noch bis zum Aussichtspunkt ist. Ich gebe ihnen die gewünschte Information, 5 Minuten, und denke mir, dass die Frage nach einen sicheren Unterstand angebrachter wäre. Kurz darauf ist das Gewitter da und es schüttet richtig. Gemeinsam mit einem anderen Herrn suche ich unter einem Baum schutz vor dem Regen. Einige Minuten später ist das Schlimmste durch und ich gehe weiter.

Keine 10 Minuten später komme ich an einer Kirche vorbei, die ein perfekter Unterstand gewesen wäre, aber da ist es natürlich schon wieder trocken. Kurz danach komme ich aus dem Wald, weiter geht es auf einem ebenen, asphaltierten Feldweg in Richtung Oberried.
Etwa auf halber Strecke setzt wieder Regen ein und ich nutze eine Scheune um besseres Wetter abzuwarten. Schließlich zieht die Front in Richtung Stubaier Alpen ab und ich gehe weiter.

Es sind jetzt noch die Orte Oberried und Lehn zu durchqueren bevor ich in Unterried ankomme und die Pension Heidehof ansteuere, wo ich nach 6:50 Stunden ankomme.
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